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Pfingsten – der Tag, an dem Feuer auf die Erde fiel

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Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser!

„Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.“
Johannes 16,7

In seinen Abschiedsreden bereitete Jesus seine Jünger darauf vor, dass er eines Tages von ihnen gehen würde.

Ostern

Am Kreuz ist Jesus für unsere Sünden gestorben und am dritten Tag ist er auferstanden von den Toten. Dieses Ereignis ist die Mitte und das zentrale Ereignis des Christentums. An Ostern haben wir es gefeiert: Gott vergibt uns die Schuld, weil Jesus sein Blut für uns vergossen hat. Die Sünde ist Trennung von Gott. Jesus hat die Strafe für unsere Schuld am Kreuz stellvertretend für uns getragen (Jes. 53).

Durch seinen Sühnetod haben wir Vergebung und können die Liebe Gottes erleben. Für viele ist dieses Ereignis, dass man auch Bekehrung nennt, eine tiefe, beglückende und verändernde Erfahrung.

Hat Gott die Erde nach Christi Himmelfahrt verlassen?
Nach seiner Auferstehung lehrte Jesus seine Jünger nochmals 40 Tage über das Reich Gottes (Apg. 1,3) und fuhr dann auf in den Himmel (Apg. 1,9).

Sitzt nun Gott im Himmel und überlässt die Welt ihrem Schicksal? Nein, Gott möchte bei uns sein. Er lässt uns nicht allein zurück, sondern er sendet uns seinen Beistand, den Heiligen Geist, den Tröster.

Pfingsten

An Pfingsten hat Gott seinen Heiligen Geist ausgegossen. Der Heilige Geist fiel auf die Gläubigen und setzte sich wie Feuerflammen auf sie. Jesus sprach sehr oft von Ihm in seinen Abschiedsreden im Johannesevangelium. Der Heilige Geist ist eine Person der Dreieinigkeit. Er lebt in allen Gläubigen. Jesus nennt ihn hier den Beistand. Das griechische Wort für Beistand ist Parakletos, was wörtlich übersetzt „der zur Hilfe Herbeigerufene“ heißt: Der Heilige Geist ist der „zur Hilfe Herbeigerufene“. Der Heilige Geist macht den Glauben für uns lebendig und er hilft uns nach den Geboten Gottes zu leben.

Pfingsten und Shawuot

Wir lesen, dass Gott seinen Geist am jüdischen Pfingstfest ausgegossen hat (Apg. 2,1), am Shawuot. Shawuot war ursprünglich das jüdische Erntedankfest, das Fest der Ernte. Später wandelte sich die Bedeutung des Festes zu einem Fest der Offenbarung am Sinai, zu einem Fest, an dem die Verleihung der 10 Gebote durch Mose an Israel gefeiert wurde.
Das war kein Zufall.

Warum hat der Vater beschlossen, seinen Heiligen Geist gerade an Shawuot auszugießen? Die Ausgießung des Heiligen Geistes an Shawuot weist darauf hin, dass der Mensch in eigener Kraft nicht in der Lage ist, die 10 Gebote zu halten.

Der Vater schenkt uns in Jesus nicht nur Vergebung, sondern im Heiligen Geist schenkt er uns auch die Kraft, das Wort, die 10 Gebote zu halten. Der Heilige Geist befähigt uns, das Wort Gottes zu verstehen und er schenkt uns eine Freude daran, Gottes Gebote zu halten.

Das Werk des Heiligen Geistes

Jesus sagte, dass der Beistand, der zur Hilfe Herbeigerufene, uns alles lehren wird, und dass er uns an alles erinnern wird, was er uns gesagt hat (Joh. 14, 26). Durch den Heiligen Geist wird das Wort Gottes für uns lebendig. Erst durch ihn bekommen wir Offenbarung und die Bibel wird plötzlich praktisch anwendbar und bedeutungsvoll für unser Leben (vgl. auch 1. Joh. 2, 27). Der Heilige Geist wird uns immer zu Jesus und zum Vater führen.
Dies ist nur ein Aspekt des Werkes des Heiligen Geistes in uns, den Gläubigen.

Was tut der Heilige Geist noch für uns?
  • Er gibt uns Gewissheit über unsere Gotteskindschaft (Gal. 4, 6; Röm. 8, 15-16).
  • Er hilft uns zu beten (Röm. 8, 26).
  • Er hilft uns zu erkennen, was uns alles von Gott geschenkt ist (1.Kor. 2, 12).
  • Er schenkt uns Freude, Friede und Hoffnung (Röm. 15, 13).
  • Er gibt uns Kraft, den Glauben an Jesus vor allen Menschen zu bekennen (Apg. 1, 8).
  • Er schenkt uns Gaben, durch die Gottes Kraft wirksam wird (1.Kor. 12+14)
  • Er bewirkt in uns Charakterveränderung durch die Frucht des Geistes (Gal. 5, 22-23).
  • Er macht die Liebe Gottes für uns erfahrbar (Röm. 5, 5).
  • Er leitet uns in alle Wahrheit (Joh. 16, 13).

Die Liste ist nicht vollständig, aber wir sehen jetzt bereits, was Jesus damit meinte, dass es nützlich für uns ist, dass er weggeht. Er hat uns nicht verwaist zurückgelassen. Sein guter Geist macht die Realität Gottes für uns erfahrbar und er gibt uns überhaupt erst die Kraft, ein Leben als Christen zu leben.

Das Öl lässt das Auto rollen – der Heilige Geist mobilisiert unseren Glauben

Ein Symbol für den Heiligen Geist ist das Öl. Was würden uns die schönsten, schnellsten Autos nützen, wenn wir kein Öl hätten? Wir könnten sie bestaunen und in Museen bewundern, aber sie wären nicht nützlich.

So wäre auch die ganze Fülle und Schönheit dessen, was uns die Bibel lehrt, nicht mehr als ein Relikt für das Museum. Die Bibel wäre nur ein verstaubtes, altes Buch. Aber das Öl des Heiligen Geistes, seine Kraft, bringt die Bibel ins Rollen und macht sie lebendig und nützlich.

Ich wünsche allen Lesern ein frohes und gesegnetes Pfingstfest und die Erfahrung der Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

Thomas Bittmann

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