Jahreslosung 2015:
„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob.“
Römer 15,7
Liebe Gemeinde, liebe Freunde!
Die Gemeinde Jesu ist schon ein sehr interessanter Ort. Hier kommen Menschen aus unterschiedlichsten Hintergründen zusammen. Allein in unserer eher kleinen Gemeinde finden sich Angestellte, Arbeitslose, Arbeiter, Chefs, Künstler, Hausfrauen, Hausmänner, Rentner, Schüler und Studenten sowie Kinder zusammen, um Jesus Christus anzubeten. Die Menschen aus unserer Gemeinde kommen aus vielen Nationen wie z.B. Deutschland, Russland, Brasilien, Philippinen, Äthiopien, Ghana, Kolumbien, Indien, Polen, Slowakei, Ungarn, Griechenland und Dänemark.
Alle Generationen sind in unserer Gemeinde vertreten. Jung und alt versammeln sich, alle mit unterschiedlichen Erwartungen, Bedürfnissen, Hobbies, Begabungen, Nöten, Stärken und Schwächen.
Wir alle kommen zusammen, um Gott zu loben.
Nehmt einander an,…
Das Neue Testament verwendet das Bild der Familie, um die Gemeinde zu beschreiben. Familie sollte nach Gottes Willen der Ort sein, an dem wir seine Liebe und Fürsorge durch einander erfahren.
Ich staune immer wieder, wie die Kraft des Evangeliums ganz unterschiedliche Menschen miteinander verbindet. Aber die Aufforderung des Apostels Paulus einander anzunehmen zeigt auch, dass es bei solchen Unterschiedlichkeiten nicht ausbleibt, dass es auch zu Spannungen kommt. Natürlich gibt es auch Konflikte.
Die ersten Christen erlebten diese Konflikte in ihrem Miteinander.
Deshalb sind die Briefe des Apostels Paulus voll mit Regeln des Zusammenlebens. Ertragt einander, vergebt einander, einer achte den Anderen höher als sich selbst lesen wir an unzähligen Stellen.
Gott ist es wichtig, dass wir einander lieben. Und diese Liebe wird konkret in Annahme und Vergebung. Aber das ist gar nicht so einfach und entspricht nicht immer unserem menschlichen Verhalten.
…wie Christus euch angenommen hat
Deshalb ist der Teil des Verses „…wie Christus euch angenommen hat“ besonders wichtig, denn das ist der Schlüssel zur göttlichen Liebe und Annahme füreinander, die wir aus uns selbst heraus oft nicht haben. Die überwältigenden Liebe und Annahme Jesu befähigt uns, andere genauso zu lieben, wie er uns liebt. Wenn wir seine Liebe in uns tragen, dann werden wir verändert und wir lernen das sündige Verhalten, das Rache fordert, mit Ablehnung reagiert und auf sein Recht beharrt, zu überwinden.
…zu Gottes Lob
Jesus Christus ist die Mitte, die uns vereint. Wir sollen einander annehmen zu Gottes Lob. Wir sehen in der Jahreslosung für 2015, dass Gott nicht zuerst das Lob unseres Mundes sucht. Er sucht das Lob unseres Herzens. Dieses Lob, zu dem wir uns aus den unterschiedlichsten Hintergründen sonntags zusammenfinden, besteht nicht nur aus Worten, sondern das Lob Gottes wird in unserem Leben ganz praktisch, indem wir einander annehmen, wie Christus uns angenommen hat.
Diese Aufforderung ist für uns Gabe und Aufgabe zugleich.
Wir sind in diese Herausforderung gestellt, aber auch befähigt, weil wir selbst erlebt haben, wie uns Jesus angenommen hat mit unseren eigenen Fehlern und Schwächen.
Diese Annahme ist nach Gottes Willen, nicht nur auf die Gemeinde bezogen. Jesus möchte, dass die Menschen, denen wir im alltäglichen Leben begegnen, auch etwas von Seiner Liebe und Annahme durch uns spüren.
Mit herzlichen Segenswünschen
Thomas Bittmann