Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser!
Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jesaja 66,13)
In der Jahreslosung 2016 stellt sich Gott vor als der, der uns tröstet, wie einen seine Mutter tröstet
Wir haben alle von Gott als Vater gehört. Aber Gott hat auch eine mütterliche Seite. Er will uns trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Das zeigt die Tiefe seiner Liebe für uns Menschen.
Ich habe bei meinen eigenen Kindern beobachtet, dass sie meistens zuerst zu Mama gerannt sind, wenn sie Trost brauchten. Ich war mehr für die Herausforderungen zuständig und für die Bestätigung meiner Kinder. Es hat eine unglaubliche Kraft, wenn Väter an ihre Kinder glauben und ihnen sagen: „Du kannst das, du schaffst das. Aus dir wird mal was werden!“ Ich habe meinen Töchtern gesagt, dass sie schön sind und sie ermutigt, wo ich nur konnte.
Aber wenn es um das Trösten ging, da war Mama immer Anlaufstelle Nummer eins. Wenn sich das Kind weh tut, dann schreit es nicht zuerst „Papa“, sondern da wird dann kräftig nach Mama gerufen.
Gott wacht über uns und er liebt uns mit der Liebe einer fürsorglichen Mutter und eine guten Vaters. Er trägt beide Wesenszüge in sich. Deshalb hat er uns Menschen nach seinem Ebenbild als Mann und Frau geschaffen.
Die Jahreslosung mit dem Bild der tröstenden Mutter ist ein starkes Bild dafür, mit welcher Intensität Gott uns liebt. Es ist ein Bild, dass Gottes Liebe für uns vorstellbar und greifbar macht. Es ist eine Liebe, zu der wir Zugang haben, die erfahrbar ist und die unser Leben prägen will.
Gott möchte uns die Erfahrung dieser Geborgenheit schenken
Bei ihm sind wir willkommen und er gibt uns Raum zu leben, wie eine Mutter ihrem Kind Geborgenheit schenkt.
Die Mutter ruft das Kind durch ihre liebende Gegenwart ins Leben hinein. Sie hat die Fähigkeit, dem Kind ein Heim zu geben. Sie gibt dem Kind nach der Geburt ein Daheim in ihren Armen. Ihre Berührungen, ihr Blick verleiht dem Kind ein Bewusstsein von Liebe und Annahme.
Das Kind erlebt, dass es einfach sein darf – da sein. Es kann ja noch nichts tun, es ist einfach da. So erweckt die Mutter die Seele des Kindes und versichert ihm, dass es eigenständig und auch außerhalb des Mutterleibes das eigene Leben besteht.
Wenn ein Baby immer wieder Wärme menschlicher Zuwendung erfährt, wird dadurch ein Weg gebahnt, so dass sich sein Geist voll Freude anderen Menschen zuwenden kann.
Es erstaunt mich immer wieder neu, wie konkret Gott Menschen liebt
Durch Jesus Christus, durch sein Versöhnungswerk am Kreuz haben wir Zugang zu dieser Dimension der Liebe Gottes. Jesus hat den Weg zu Gott für uns frei gemacht. Er vergibt unsere Schuld und hebt die Trennung von Gott auf, der uns trösten möchte, wie einen eine Mutter tröstet.
Mehr zur Jahreslosung gibt es im Predigt-Download:
Predigt „Der Trost Gottes“
Thomas Bittmann