„Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist, und seine Nachkommen sollen es einnehmen.“
4. Mose 14, 24
Liebe Gemeinde, liebe Freunde!
Kaleb bewegte uns schon im letzten Newsletter. Er hat mit Josua zusammen das verheißene Land ererbt, während die 10 anderen Kundschafter umkamen und das verheißene Land nie gesehen haben.
Kaleb vertraute dem Wort in schwierigen Umständen. Er war ein Mann des Glaubens und er redete die Sprache des Glaubens. Er war kein Miesmacher, sondern ein Mutmacher.
Was war die Quelle seiner Kraft? In 4. Mose 14,24 finden wir die Antwort auf diese Frage. In ihm war ein „anderer Geist“. Er hatte eine andere Haltung gegenüber Problemen. Deshalb ist er nicht von der treuen Nachfolge abgewichen.
In uns, als Nachfolger Jesu Christi, lebt auch ein „anderer Geist“. Paulus sagt, dass unser Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist (1. Kor. 6,15). Der Heilige Geist lebt in uns. Jesus nannte ihn im Johannesevangelium in seinen Abschiedsreden den Parakletos, was übersetzt soviel heißt wie „der zur Hilfe Herbeigerufene“.
Der Heilige Geist wird von Paulus auch der Geist des Glaubens genannt (vgl. 2. Korinther 4,13).
Der Heilige Geist möchte uns helfen, eine positive und erwartungsvolle Haltung zu bewahren, auch wenn die Umstände bedrängend sind. Die Bibel nennt diese Haltung „Glauben“.
Bedrängende Umstände bringen hervor, was wirklich in unseren Herzen ist. Angesichts der Riesen verzagten die 10 Kundschafter und sie machten auch das Volk verzagt, während Josua und Kaleb den Glauben bewahrten und das Volk ermutigten.
Was ist in deinem Herzen, wenn du unter Druck gerätst?
Ich möchte das anhand eines Beispiels aus meinem Leben mal ganz praktisch auf die Ebene unseres täglichen Lebens runter brechen.
Vor kurzem war ich zu Hause nicht so guter Stimmung. Meine Haltung war nicht in Ordnung und ich merkte, dass ich meinen Frust unangemessen in Form von Launenhaftigkeit an meiner Frau und meinen Kindern ausgelassen habe. Ich spürte selbst, dass ich in dieser Situation zu Hause mehr ein Miesmacher als ein Mutmacher war.
Als ich in mich ging wurde mir klar, dass ich wegen eines bestimmten Problems in der Gemeinde frustriert war. Der Heilige Geist zeigte mir auf, dass meine Haltung in zweierlei Hinsicht nicht in Ordnung war: mein Umgang mit diesem Problem und meine frustrierte Reaktion in meiner Familie – beides war keine Frucht von Glauben, sondern von Unglauben. Ich wurde vom Heiligen Geist überführt und bat meine Familie um Vergebung und ging das Problem in der Gemeinde bewusst an.
Der Heilige Geist möchte uns Jesus immer ähnlicher machen.
Vom neuen Testament her gesehen ist dies auch verheißenes Land, das es für uns einzunehmen gilt: Veränderung unserer Herzen und dabei immer mehr den Charakter von Jesus Christus widerzuspiegeln. Die Frucht des Geistes finden wir in Galater 5,22-23:
„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.“
Der Charakter Jesu ist in uns als Frucht des Geistes angelegt, so wie das verheißene Land dem Volk Israel bereits gehörte. Aber sie wird nicht automatisch ohne unsere Mitwirkung gedeihen. Wir sind gerufen, dem Heiligen Geist in unserem Leben Raum zu geben. Paulus nannte das auch „Wandeln im Geist.“
In Epheser 4,17-25 und Epheser 5,17-21 wird beschrieben, wie wir dem Heiligen Geist in unserem Leben Raum geben. In Epheser 4 geht es um unser Handeln und in Epheser 5 um Dankbarkeit, Lobpreis und gegenseitigen Respekt.
Ich möchte ein Kaleb sein, wenn es darum geht, Jesus ähnlicher zu werden und uns ermutigen, dass wir das verheißene Land einnehmen, Jesus immer ähnlicher zu werden. Der Heilige Geist, der Geist des Glaubens, möchte uns dabei helfen.
Mit herzlichen Segenswünschen
Thomas Bittmann