Rückblick auf unsere Mitarbeiterschulung “Fit for Ministry” mit Micha Siebeneich am 21.03.2015
Am 21.03.15 war es mal wieder so weit. Micha Siebeneich, unser Gemeindeberater, neudeutsch „Gemeindecoach“, war in unserer Gemeinde zu Gast. Dieses Mal jedoch nicht zu einem entspannten und visionären Mitarbeiter-Frühstück, sondern zur Mitarbeiter-Schulung.
Micha nahm uns mit auf eine Reise – oder waren es mehrere Reisen?
Eine Reise in seine Arbeitswelt des Coachens und Potential-Entdeckens. Aber er nahm uns noch viel weiter mit: auf den Beginn einer Reise zu mir selbst: zu meinen Fähigkeiten, Motivationen, meiner Herzenshaltung und Beweggründen und zu meinem Nächsten in der Gemeinde. Und auf eine Reise in die Welt von Paulus und Barnabas.
Wir, ca. 50 interessierte alte und neue Mitarbeiter des CZH, wurden von Micha mit vielen Anekdoten, lebendigen Geschichten, Fallbeispielen und Bildern an das erste Ziel des Weges geführt. Eine Kreuzung, an der sich uns die Frage stellte:
Paulus oder Barnabas??
Denn diese beiden hatten sich, wie in Apg. 15, 36-41 nachzulesen ist, auf einer gemeinsamen Missionsreise wegen grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten im Umgang mit einem Mitarbeiter, der einen Fehler begangen hatte, voneinander getrennt.
Paulus zog ohne ihn, Barnabas mit ihm weiter. Von Barnabas haben wir danach in der Bibel nur noch sehr wenig im Vergleich zu Paulus gehört. Die Paulusbriefe sind weltbekannt. Ist das schon die Antwort darauf, wer richtig oder falsch gelegen hat?
Das wäre zu einfach – und schnell entbrannte eine angeregte Diskussion, wer mit seinem Verhalten „im Recht sei“ oder besser noch: dichter am Herzen Gottes. Am Ende dieser ersten Etappe wurden wir aufgefordert, uns als Paulus- oder Barnabas-Sympathisanten zu outen.
Was war Micha´s Ziel? Entzweiung? Schubladendenken? Festlegung?
Mitnichten!!! Wie gut, wenn der Reiseleiter weiß, wohin die Fahrt geht. Micha brachte ein völlig neues Denken, neue Perspektiven und Sichtweisen in die Runde.
Weg vom „Falsch-Richtig-“ und „Schwarz-Weiß“-Denken. Sondern neue Begriffe: „aufgabenorientiert-menschenorientiert“ und offensive-defensive Herangehensweise.
AHA! Keine Wertung! Erst einmal Betrachtung. Erkennen, dass Paulus UND Barnabas nebeneinander bestehen bleiben können. Denn ohne Barnabas hätte es Paulus Durchbruch nicht gegeben. Barnabas hatte anfangs an Paulus geglaubt. Der Eine braucht den Anderen, um ans Ziel zu kommen. Spannend, denn das gilt auch für uns als Gemeinde!
Die Fahrt ging weiter: Um das Gehörte etwas feiner zu differenzieren, hat Micha mit uns einen „DISG- Mini-Persönlichkeitstest“ durchgeführt, um eigene Verhaltensweisen, Persönlichkeitsstrukturen und Motivationen genauer einschätzen zu können.
Ziel kann und darf dabei auf keinen Fall Festlegung oder eine „horoskopartige“ Herangehensweise sein. Sondern den Blick zu entfalten:
Wie hat Gott mich gemacht?
Jesus sagt: Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST! Dazu gehört Erkenntnis: Wer bin ich eigentlich? Und wie? Warum verhalte ich mich so oder so? Und dieses Erkennen anzunehmen. Ebenso wie die Tatsache, dass mein Nächster genau so wunderbar von Gott gemacht ist, auch wenn er oder sie „anders tickt“.
Nachdem sich jeder mittels Test selbst eingeschätzt hat, gab es eine Gruppenarbeit. Die „Dominanten, Initiativen, Stetigen und Gewissenhaften“ trafen sich in „ihren“ Gruppen.
Aufgabestellung für alle lautete:
Bis Ende 2015 sollen 20 neue, regelmäßige Gottesdienstbesucher dabei sein. Wie geht ihr vor? Entwickelt einen Plan!
Unter viel Gelächter wurden schließlich die Ergebnisse vorgetragen. Denn bei jedem Vortragen fielen für die Gruppenmerkmale „typische“ Schlüsselsätze. Aber Achtung!! Wer jetzt an Schubladen denkt, liegt falsch.
Interessanterweise sind die Schlussfolgerungen der Gruppen sehr ähnlich gewesen – nahezu gleich. Nur die Herangehensweisen unterschieden sich deutlich.
Erkenntnis: OHA! Wir brauchen uns, ergänzen uns, können gegenseitig von unseren Ressourcen profitieren und gemeinsam Reich Gottes bauen!
Am Ende unserer Tagesreise mit Micha standen wir an einem Aussichtspunkt. Wir bekamen in Aussicht gestellt, wie viel tiefer die (Selbst-)Erkenntnisse dessen reichen könnten, was wir heute schon kennenlernen konnten. Denn nach diesem Mini-Test bietet Micha zu den nächsten Terminen ausführliche Gabentests mit dem richtigen Placement an. Um das geeignete Tätigkeitsfeld in der Gemeinde, aber auch darüber hinaus im Privaten oder beruflichen Alltag zu entdecken.
Damit wir das, was Gott in uns hinein gepflanzt hat, entdecken und nutzen können. Zur Ehre unseres himmlischen Papas, um Jesu‘ Gebot leben und einander in Liebe dienen zu können.
„Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es wohl.“ Ps. 139,4 ELB
Danke an Micha, Thomas und die vielen emsigen freiwilligen Helfer, die für einen so guten Rahmen während dieser Reise gesorgt haben!
Bettina S.