Die Jahreslosung 2019 fordert uns heraus Frieden zu suchen und dem Frieden nachzujagen. Das hebräische Wort für Frieden, Schalom, bezieht sich auch auf Frieden im Sinne von Unversehrtheit, Gesundheit, Sicherheit, Geborgenheit, Wohlstand, Zufriedenheit, Freundschaft und Ruhe. Natürlich bedeutet Schalom auch die Abwesenheit von Krieg.
Gott möchte, dass es uns gut geht, dass wir ständig in göttlichem, inneren Frieden leben und dieser Frieden sich auch in unseren Beziehungen, unserem Wohlbefinden, unserer Gesundheit und unseren Finanzen äußert. Diesen Frieden meint auch Johannes, wenn er an Gaius schreibt:
„Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seiest, so wie es deiner Seele gut geht.“
3. Johannes 2
Hier wird ein Zustand von perfektem Frieden beschrieben. Dieser Frieden Gottes möchte uns bestimmen, gerade auch wenn wir in den Stürmen des Lebens stehen und inmitten von Anfechtungen, in denen dieser Frieden gerade nicht greifbar für uns scheint. In menschlichen Konflikten, Krankheiten und finanziellen Herausforderungen gilt es die Nerven zu bewahren und in diesem Frieden Gottes zu bleiben, von dem Paulus sagt, dass er unseren Verstand übersteigt.
„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! 7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“ Philipper 4,6-7
Hier wird schon deutlich, dass dieser Frieden nicht in erster Linie ein Produkt harmonischer Umstände ist. Der Friede Gottes ist im Sturm erfahrbar. Ich habe hier das Bild von Jesus vor Augen, der während des Sturms geschlafen hat, als er mit seinen Jüngern im Boot unterwegs gewesen ist. Manche Ausleger deuten das als Bild der Erschöpfung von Jesus, aber für mich ist es in erster Linie ein Bild des Friedens, des göttlichen Schaloms, den Jesus in seinem Herzen hatte.
David fordert uns in der Jahreslosung auf, diesen Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. Hier wird auch deutlich, dass wir dabei eine aktive Rolle spielen. Denn nachjagen und suchen bedeutet: der Friede fällt uns nicht einfach in den Schoß.
Wir haben die Entscheidung, ob wir uns sorgen oder ob wir unsere Sorgen mit Bitten, Gebet und Flehen vor Gott ausbreiten und im Austausch für die Sorgen diesen unvergleichlichen Frieden empfangen, den nur Gott uns geben kann.
Der Schreiber des Hebräerbriefes konkretisiert Davids Aussage, indem er sagt:
„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, 15 und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden.“ Hebräer 12,14
Der Frieden in unseren Beziehungen, Familien und Freundschaften und in unseren Gemeinden ist ein hohes Gut. Die Menschen, die uns am meisten bedeuten, können uns am tiefsten verletzen. Aber auch hier möchte uns Gott seinen Frieden schenken und gerade hier bekommen die Worte dem Frieden „nachjagen“ und „suchen“ eine besondere Bedeutung.
Ohne unsere aktive Vergebung und ohne die Demut Fehler einzugestehen werden wir hier keinen echten Frieden finden. Gott schenkt uns die Gnade, dass wir unsere Wut, Enttäuschung und Bitterkeit gegenüber anderen Menschen loslassen können und zum inneren Frieden zurück finden, auch wenn sich Umstände oder Menschen nicht ändern. Ich habe zum Thema Vergebung am 20.1.19 eine wichtige Predigt gehalten. Sie kann unter Predigten nachgehört werden.
Gott möchte uns seinen Schalom schenken, wenn wir ihm nachjagen. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein friedliches neues Jahr 2019.
Thomas Bittmann